Video zeigt, wie sich HIV im Körper ausbreitet

Bisher war Forschern nur in der Theorie bekannt, welchen Weg HI-Viren nach einer Ansteckung nehmen. Nun konnten sie den Vorgang in Mäusen darstellen.

Die infizierten Makrophagen verbinden sich mit anderen Immunzellen, den sogenannten B-Zellen – die Weiterverbreitung beginnt.

Wie sich Retroviren in einem Organismus ausbreiten, war bislang unbekannt. Mehr als Theorien gab es nicht. Doch nun ist es Forschern der Yale University erstmals gelungen, den Vorgang live und in Echtzeit in einem lebenden Organismus zu beobachten.

Dafür machten sie in Labormäusen das HI-Virus mithilfe von Fluoreszenzmarkierung sichtbar und verfolgten anschliessend seinen Weg in den Lymphknoten der Tiere (siehe Videos).

Als Erstes wird die Immunabwehr ausgeschaltet 

So konnten sie sehen, wie das Virus zuerst die sogenannten Makrophagen (Immunzellen) befällt, deren Aufgabe es eigentlich wäre, Mikroorganismen unschädlich zu machen und zu beseitigen. Die infizierten Zellen bilden anschliessend Verbindungen zu anderen Immunzellen, den sogenannten B-Zellen – die Weiterverbreitung des Virus beginnt.

Auf diese Weise erreicht es die Lymphknoten innert kürzester Zeit, wie das Team um Mediziner Walther Mothes im Fachjournal«Science» schreibt.

Die auf den ersten Blick sehr grundlagig erscheinenden Erkenntnisse könnten dereinst Grosses bewirken, wie die Hochschule mitteilt: Sofern Forscher einen Weg finden, die Bindung des Virus an Makrophagen zu verhindern, könnte die Weiterverbreitung des Virus und damit die Infektion von umliegendem Gewebe verhindert werden.

http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/22417988#videoid=457804