Bereits in den 1970er Jahren entwickelte der Psychologe Friedemann Schulz von
Thun sein sogenanntes „Vier-Ohren-Modell". Ausgangspunkt seiner Annahmen ist die Vorstellung, dass jede Aussage vier Ebenen hat - also nicht nur eine sachliche, sondern zum Beispiel auch eine
emotionale. Aus diesem Grund wird eine Aussage auch auf vier unterschiedlichen Ebenen interpretiert - sozusagen mit vier Ohren gehört. In der Kommunikation mit anderen Menschen ist dieses Modell
wertvoll, um beispielsweise Missverständnisse mit Patienten zu klären oder um herauszufinden, was „plötzlich" mit einer Kollegin los ist, die vollkommen anders reagiert als
sonst.
Burrhus Frederic Skinner, bekannt als B. F. Skinner, war ein US-amerikanischer Psychologe und der prominenteste Vertreter des Behaviorismus in den USA. Er prägte die Bezeichnung operante Konditionierung, erfand das sogenannte programmierte Lernen.
Solch ein Lernexperiment kann folgenden Ablauf haben: Ein
Tier wird in einen speziellen Testkäfig gesetzt, in den mindestens ein kleiner Hebel hineinragt (heute wird eine solche Testapparatur als „Skinner-Box“
bezeichnet); jeder Hebeldruck des Test-Tieres wird übersetzt in die Aufwärtsbewegung eines Schreibstiftes, unter dem ein Papierstreifen horizontal zur Seite bewegt wird. So entsteht eine
kumulative Aufzeichnung (das Aufzeichnungsgerät heißt Cumulative Recorder), in der die Reaktion des Tieres in Abhängigkeit von
der Dauer des Lerntests dokumentiert wird – je steiler die Kurve nach oben geht, desto schneller hat das Tier die vom Testleiter erwünschte Aktion gelernt. Eine solche Aktion kann zum Beispiel
wie folgt aussehen: Das Testtier drückt nach dem Aufleuchten eines Lämpchens oder nach einem akustischen Signal den Hebel.
Iwan
Petrowitsch Pawlow war ein russischer Mediziner und Physiologe. Er erhielt 1904 den Nobelpreis
für Physiologie oder Medizin für seine Arbeiten über die Verdauungsdrüsen. Weiterhin erarbeitete er wichtige Grundlagen für die Verhaltensforschung und legte damit einen Grundstein für diebehavioristischen Lerntheorien.
Am bekanntesten dürfte der so genannte Pawlowsche Hund sein: ein Forschungsprojekt, welches unmittelbar aus seinen mit dem Nobelpreis gewürdigten physiologischen Studien hervorging. Bei diesen Studien stellte Pawlow fest, dass die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung. Auch ein anderer Reiz, zum Beispiel ein Klingelton, kann die Sekretion von Speichel und anderen Verdauungssäften auslösen, wenn er regelmäßig der Fütterung vorausgeht. Pawlow erklärte das Geschehen durch das mehrmalige Zusammentreffen des Reizes mit der anschließenden Futtergabe. Irgendwann reicht dann bereits der vormals neutrale Reiz aus, um die Speichelsekretion auszulösen. Pawlow bezeichnete dies als konditionierten Reflex.
Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com